Selbsthilfe Organisation Neue Hoffnung e.V

Alkohol als Begleiter der Menschheit

In Nahrungsmitteln kamen immer auch geringe Mengen an Alkohol vor. Seit der Sesshaftwerdung der Menschen wurden auch Lebensmittel gelagert und gerieten in Gärung. Die Klöster des Mittelalters haben die Technologie zur Herstellung höher prozentiger Weine und Biere entwickelt. Mit den modernen Methoden der Destillation, der Wissenschaft, der Gentechnik sind in den letzten Jahren nochmals Steigerungen der Alkoholgehalte gelungen, die zudem noch für jedermann erschwinglich und ganzjährig rund um die Uhr zu bekommen sind.

Alkohol, heute für alle erschwinglich

Problem heutiger Generationen im Umgang mit Alkohol in den letzten Jahren:

Die zunehmende Verbreitung

·        immer billiger werdendende Biere und Weine,

·        technologische Entwicklungen der Herstellung qualitativ besser schmeckender Biere,Weine und Spirituosen

·        immer höhere Alkoholgehalten

·        die Möglichkeiten Bier und Weine durch künstliche Kälte länger zu lagern, zu reifen, ganzjährig Verfügbar zu machen

·        Alkohol durch Destillation zu konzentrieren,

·        die Möglichkeiten industriell Fässer, Tanks und Flaschen in großer Menge herzustellen und grosse Mengen an Alkohol billig zu produzieren

·        der Aufbau der Schienennetzte und des Handels zugunsten des Wettbewerbes mit Alkoholherstellern anderer Regionen und Länder,

·        Züchtungen und Wissenschaft, die dafür sorgen, dass die Ausbeuten und die Alkoholgehalte und Aubeuten immer höher werden,

·        Ausrichtung der Produkte auf Drinkabillity, sie werden so hergestellt, dass keine Bremse, keine Sättigungsmeldung mehr möglich ist, man soll mehr trinken, als man verträgt, kein Bitterstoff, kein Ballaststoff bremst den Konsum.

Diese Entwicklungen führten dazu, dass alkoholische Produkte seit ca. 170 Jahren

Nicht nur immer zu haben sind, sondern auch stets mehr Alkohol beinhalten, als noch Jahre zuvor. Weine, die in den 50er Jahren noch 8% Alkohol hatten, haben heute durch die Bank weg 10 % und mehr.

Alkohol heute

Heute sind alkoholische Getränke in Deutschland wie auch in fast allen anderen Ländern praktisch unbegrenzt verfügbar. Überproduktion wird als Industriesprit verwendet oder als Biosprit in Fahrzeugen verbrannt.  Gesetzliche Einschränkungen des Alkoholkonsums bietet in Deutschland lediglich das Jugendschutzgesetz. Es schreibt vor, dass in Gaststätten, Verkaufsstellen oder sonst in der Öffentlichkeit an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren generell keine alkoholischen Getränke abgegeben werden dürfen und ihnen der Verzehr nicht gestattet werden darf. Für Spirituosen gilt dieses Verbot bis 18 Jahre.

In Deutschland sind Bier, Sekt, Schaumwein und Branntwein - nicht jedoch Wein - mit speziellen Verbrauchssteuern belegt, bzw. die Weinsteuer ist auf 0 gesetzt.

Mäßiger Alkoholkonsum wird weitgehend akzeptiert, übermäßiger Konsum wird gesellschaftlich abgelehnt.  Riskanter Alkoholkonsum gefährdet und schädigt die Gesundheit des Anwenders, sowie von Unbeteiligten, die durch Betrunkene zu Schaden kommen (BzgA 2014).

Alkoholabhängigkeit, oder Alkoholismus ist eine Krankheit, die ganze Familien und Firmen in den Abgrund reißt.

Alkohol als Krankheit:

Seit 1968 ist Alkoholismus als Krankheit anerkannt. Seit über 100 Jahren bemühen sich Ärzte, Psychologen und Wissenschaftler darum, dem Alkoholkranken Menschen helfen zu können. Die Krankheit ist sehr individuell, jeder muss seine Krankheit mitbehandeln helfen. Da dies – vor Allem am Anfang – sehr schwer ist, gibt es Selbsthilfegruppen. Selbsthilfegruppen sind neben Suchttherapien die beste und erfolgreichste Chance, ein Leben ohne Alkohol führen und geniessen zu können.

Die Ursache für Alkoholismus

Die Ursache, warum werden einige abhängig, andere nicht, ist nicht eindeutig bekannt.  Sicherlich spielen Familien, Kindheit Jugend und Freunde und deren Umgang mit Alkohol eine Rolle. Gemeinsam ist eine lange Phase, in der das Suchtmittel konsumiert wird, regelmäßig oder in „Saufphasen“. Angenehmen gesellige Phasen gehen in unangenehme einsame Phasen über.  Die Trinkmenge wird gesteigert, Schärfere Alkoholprodukte kommen dazu oder ersetzen Bier und Wein nach und nach. Der Konsum wird zur Last für den/die Betroffene/n und vor allem für seine/ihre Umgebung. Oftmals bemerkt der Betroffene unter Alkohol nicht, welche Pein er/sie anderen mit der Sucht bereitet.

Wege aus der Sucht

Der Betroffene muss den Wunsch haben, ein von der Droge unabhängiges Leben führen zu wollen. Er muss an seiner Abstinenz mitarbeiten. Er/sie sollte professionelle Hilfe aufsuchen. Hierfür gibt es Beratungsstellen, wie die der Partätischen Wohlfahrtsverbände, der kirchlichen Institutionen, der Anonymen Alkoholiker, der Gesundheitsämter und Krankenhäuser. 

Eine Entgiftung unter ärztlicher Aufsicht sorgt dafür, dass der Betroffene bei vollem Bewußstsein weitere therapeuthische Schritte unternehmen kann. Hier helfen ambulante Beratungen oder stationäre Aufenthalte in Suchtkliniken.

Als begleitend, vor Allem aber zur Nachsorge und Stabilisierung dienen Selbsthilfegruppen. Betroffene wissen über die Krankheit am Besten bescheid.

Er / sie ist wertvolles Mitglied in Selbsthilfegruppen, die die Erfahrungen mit der Krankheit austauschen und helfen stabil zu bleiben.

 

(Text Mark Strobl)